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27/03/2020

Covid-19

Pesoenliche Gedanken in aussergewoenlichem Moment.

Am Ende des Jahre 2019 dachte ich noch, Covid-19 sei ein Modell des Autoherstellers Chery. Es dauerte eine Weile, bis ich begriff, dass man von einem Virus sprach.
 
Die Stimmen, die ich von höchster Ebene hörte, klangen mehr oder weniger so: "Ach komm schon, es ist doch nur in China und China ist weit weg" ... "Uns passiert schon nichts, wir sind darauf vorbereitet" ... "Es ist kaum mehr als ein Grippevirus" ... Diese Behauptungen klingen heute noch in meinem Kopf nach, ebenso wie der sarkastische Ton, mit dem sie vorgetragen wurden. 

Und dann stellte sich die Situation völlig anders dar. Ich begann, nachzudenken und mich zu sorgen; es war genau während meiner letzten Reise nach Deutschland, als ich mich wie ein schmieriger Quacksalber fühlte. Ja, denn die ganze Welt hat uns ausgelacht und alles getan, um uns aus dem Weg zu gehen.
Und die Moral?

Nachdem ich die letzten zwei Monate im Rausch der üblichen Reisen verbracht habe, ohne einen Moment im Büro zu sein und kaum meine wunderhübschen Töchter zu sehen, bin ich nun hier und finde endlich die Zeit, meine persönlichen Gedanken aufzuschreiben, die von einem ziemlich großen Fragezeichen ausgehen und, wie ich glaube, verschiedene Menschen verbindet:

Glauben wir wirklich, im Jahr 2020, dass eine "Pseudo-Fledermaus" die ganze Welt in die Knie gezwungen hat? 

Ich glaube das nicht. Was auch immer die Ursache sein mag, ich kann es nicht ertragen, dass alles still steht, bis wer weiß wann. Mir fällt es wirklich schwer, die richtigen Worte zu finden, um diejenigen zu ermutigen und anzuspornen, die mir vertrauen. Vielmehr hätte ich manches Mal selbst etwas Trost nötig.

Ich frage mich nach dem Sinn von all dem Geschehen. Ich kann ihn nicht finden, auch wenn mir beim Nachdenken ein oder zwei Dinge einfallen würden, ziehe ich es vor, sie für mich zu behalten. Mir ist jedoch klar, dass die "Kollateralschäden" dieser Pandemie weitaus schwerwiegender sind und sein werden als das Virus selbst.

Die Auswirkungen dieser Situation waren auch für mich schwerwiegend, nicht wegen der Angst vor dem Virus, sondern wegen der Verantwortung, die ich meiner Familie und ganz Italfood Ost gegenüber empfinde. 

Nachdem der erste Schock überwunden war, habe ich wie immer reagiert und heute bitte ich diejenigen, die mir nahestehen, dasselbe zu tun. Auf keinen Fall möchte ich respektlos klingen, indem ich einfach dazu einlade, das Glas als halb voll zu sehen ... stattdessen möchte ich die Haltung vermitteln, die ich von meinem Vater geerbt habe.

Mein Vater war kein Redner, ganz im Gegenteil, er war ein Mann weniger Worte und vor allem war er zurückhaltend, doch seine Hartnäckigkeit, sein gesunder Menschenverstand und vor allem seine Ruhe waren und sind für mich eine unvergessene Lehre. Und das sind, meiner Meinung nach, die wichtigen Dinge, die ich vor allem in diesem besonderen Moment den Menschen um mich herum vermitteln möchte.

Wie niemals zuvor brauchen wir Stärke und Zusammenhalt und gemeinsam müssen wir stärker sein als das Virus. Wir brauchen Geduld, viel Behutsamkeit und womöglich viel Ironie. Wir werden das Virus besiegen und dann neu starten und wieder Meister unseres Lebens werden.

Auch dieses Erlebnis wird zu Ende gehen und dann können wir der schwer fassbaren Fledermaus endlich sagen: "Wir haben dich besiegt. Du hast verloren, weil du auf Verbundenheit, Stärke und Charakter getroffen bist und wir beim Fallen die Kraft zum Weitermachen gefunden haben. 

Mauro Miccichè

 


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